+ ROMEO + JULIA  + SHAKESPEARE AM BERG
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Im Sommer 2016 heißt es wieder: „mit der Gondel ins Theater!” Das Festival Shakespeare am Berg startet in die zweite Saison und verwandelt die auf 1401m Seehöhe liegende Bergarena am Muttersberg/Bludenz in einen magischen Ort. Nach einem überaus erfolgreichen Premierenjahr mit begeistertem Publikum inszeniert Shakespeare am Berg dieses Jahr das wohl berühmteste Liebesdrama der Welt: „Romeo + Julia“

 

Die tragische Handlung des Klassikers ist weithin bekannt: Die Kinder zweier verfeindeter Lager verlieben sich ineinander, versuchen, aus alten Mustern auszubrechen, und gehen am Hass ihrer Familien zugrunde.

Shakespeare am Berg setzt den Akzent auf die Begegnung mit dem Fremden: Im Jahre 2016 bekriegen sich nicht mehr die beiden Clans „Capulet“ und „Montague“, sondern Menschen und fabelartige Wesen. Das Anders-Sein des Fremden wird allzu oft zu einer Bedrohung des Eigenen stilisiert – „Romeo + Julia“ setzt dieser Dynamik die Kraft der Liebe entgegen.

 

Thomas A. Weltes Neuübersetzung und Inszenierung des Stückes verbindet gekonnt Kunst und Unterhaltung: „Ich will die Zuschauer begeistern, mein Ziel ist es, eine Art filmisches Erlebnis auf die Theaterbühne zu bringen“ so der Autor und Regisseur. Untermalt wird das Spektakel von einem imposanten Bühnenbild mit atmosphärischen Licht- und Spezialeffekten, entworfen von Bühnenbildner Benjamin Obholzer.

 

Eingebettet in Vorarlbergs atemberaubende Bergkulisse verspricht Shakespeare am Bergs  „Romeo + Julia“ einen unvergesslichen Theaterabend für jung und alt.

 

 + WILLIAM SHAKESPEARE (1564-1616)  + SEIN LEBEN

Taufschein, Heiratsurkunde, Beleg der Geburt von drei Kindern, wenige Dokumente gerichtlicher Prozesse ein Testament und eine Sterbeurkunde – das sind die wenigen gesicherten Belege, die es von William Shakespeares Leben gibt. Dazu kommt das literarische Material: mehr als 35 Theaterstücke, über 100 Sonetten und einige Gedichte. Diese Werke machen Shakespeare selbst 400 Jahre nach seinem Tod noch zum weltweit bekanntesten Schriftsteller.

 

Wenig verwunderlich, dass sich zahllose Legenden um das Leben des Autors ranken. Gewiss ist jedoch nur, dass Shakespeare in dem englischen Ort Stratford-Upon-Avon geboren wurde und aufwuchs. Dort heiratete er als 18-Jähriger die acht Jahre ältere Anne Hathaway. Sechs Monate später kam das erste Kind des Paars zur Welt, im Jahre 1585 zwei weitere, Zwillinge. In den 1590ern hält sich Shakespeare in London auf, die Familie bleibt in Stratford. Anfangs arbeitet Shakespeare vermutlich auch als Schauspieler, doch bald verdient er sein Geld mit Stücke-Schreiben. Es dauert nicht lange bis seine Stücke Erfolg haben. Shakespeare wird zum fixen Bestandteil der gefragtesten Theaterkompanie in London, der “Lord Chamberlain’s Company” (ab 1603 “The King’s Men”). Ab 1599 ist die Gruppe im neu erbauten Globe Theatre zuhause, dessen Rekonstruktion heute in London zu besuchen ist.

 

Zu Shakespeares Zeit bot das Theater in London Unterhaltung für alle sozialen Schichten. Die Menschen kamen in großen Zahlen in die Theaterhäuser, während der Vorführungen herrschte ausgelassene Stimmung, Publikumskommentare und –beiträge waren gang und gäbe. Im Sommer, oder wenn die Theaterhäuser wegen der Pest zu schließen hatten, tourten die Gruppen außerhalb der Stadt. Häufig wurde die “Lord Chamberlain’s Company” eingeladen, am Königshof, an Universitäten oder in reichen Häusern aufzutreten.

Shakespeare war am finanziellen Erfolg seiner Gruppe beteiligt, eine Ausnahme zu seiner Zeit. Sein Testament zeigt, dass er es im Laufe seines Leben zu einigem Besitz brachte. Seine Texte schrieb er für ein breites Publikum und ein Ensemble, denen er selbst nahe stand.

 

 

 

 

Shakespeare schreibt, um die Mengen zu unterhalten. Dieses Motiv tut seinem intellektuellem Schwung, seiner Wahrnehmungsgabe und Menschenkenntnis, seiner bildlichen Sprache und poetischen Kraft keinerlei Abbruch, ganz im Gegenteil: Shakespeare erzählt spannend, witzig – und klug.

 

Die Zahl der Stücke Shakespeares, die heute weit über den englischsprachigen Raum hinaus bekannt sind, ist verblüffend. Nach einigen weniger beachteten Frühwerken schreibt Shakespeare die berühmteste Liebesgeschichte aller Zeiten, Romeo und Julia (1594-96). Darauf folgt eine Periode, in der die wichtigsten romantischen Komödien Shakespeares enstehen, u.a. Ein Sommernachtstraum, Der Kaufmann von Venedig, Viel Lärm um Nichts, Wie es euch gefällt und Die lustigen Witwen von Windsor (1595-1601). Zwischen 1599 und 1607 schreibt Shakespeare seine bekatnntesten großen Tragödien: Julius Cäser, Hamlet, Othello, King Lear, Macbeth und andere mehr …

 

Schon diese kurze Auswahl bestätigt das inzwischen über vier Jahrhunderte alte Urteil des englischen Dramatisten Ben Jonsons: Shakespeare “was not of an age, but for all time.”

 

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